Die "Orgel" wird nicht nur wegen ihres prächtigen Äußeren, sondern vor allem wegen ihrer großen klanglichen Vielfältigkeit als die "Königin der Instrumente" bezeichnet.
Im Gottesdienst trägt sie als liturgisches Hauptinstrument seit Jahrhunderten maßgeblich zur Feierlichkeit und Besinnlichkeit bei. Aber auch darüber hinaus ist sie ein interessantes und vielfältiges Instrument. Einige Informationen finden Sie hier zusammengetragen:
Instrument des Jahres 2021 - warum?
Instrument des Jahres 2021
"Jede Orgel ist ein Unikat, weil sie einzig für den architektonischen Raum erbaut wird, in dem sie erklingen soll. Das für den Orgelbau und die Orgelmusik notwendige hochspezialisierte Wissen und
die besonderen Fertigkeiten wurden von Handwerkern, Komponisten und Musikern über Jahrtausende entwickelt.“ (Prof. Dr. Christoph Wulf, Deutsche UNESCO-Kommission) Daher wurde der Orgelbau bereits
2017 durch die UNESCO als "Immatrielles Weltkulturerbe" anerkannt. 2021 nun ist die Orgel als erstes Tasteninstrument überhaupt zum "Instrument des Jahres" gewählt worden, um auf die Vielfalt im
kirchlichen - aber auch außerkirchlichen - Einsatz aufmerksam zu machen. Die Initiative "Instrument des Jahres" gibt es bereits seit 2008. Der Landesmusikrat Bayern beteiligt sich 2021 jedoch zum
ersten Mal an der Aktion.
Geschichte der Orgel - aufklappen
Geschichte der Orgel
Die Orgel wurde um 250 vor Christus in Ägypten erfunden. In der Folge diente sie in Rom zur Untermalung von Gladiatorenkämpfen in der Arena. Später wurden Orgeln für kaiserliche Zeremonien
verwendet - dadurch wuchs ihre Bedeutung. Diese Orgeln hatten aber noch wenig mit den heutigen Instrumenten gemein - beispielsweise drückte man nicht mit den Fingern einzelne Tasten, sondern
betätigte mit der ganzen Hand Holzlatten. Durch ein Geschenk des öströmischen Kaisers an den Kaiser des Frankenreiches kam die Orgel im 8. oder 9. Jahrhundert auch nach Westeuropa. Infolgedessen
entwickelte sich die Orgel zu einem Statussymbol v.a. in Bischofs- und Klosterkirchen. Erst im 14./15. Jahrhundert wurde die Orgel durch wegweisende Neuerfindungen, die das Spiel erleichterten
und mehr klangliche Räume schufen, zum Hauptträger der christlichen Liturgie in fast allen Gemeinden.
Stilistik der Orgel - aufklappen
Stilistik der Orgel
Über die Jahrhunderte entwickelten sich in verschiedenen Ländern verschiedene Orgelbautraditionen, die oft durch die lokal vorhandenen Rohstoffe (Art des Holzes) mitbestimmt wurden. Die
Komplexität der Bauwerke nahm zu (z.B. feine mechanische oder pneumatische Systeme, die über viele Meter die Impulse von der Taste zur tongebenden Orgelpfeife transportieren; die immer genauere
Bearbeitung der Pfeifen zur Präzisierung der Tonansprache und des Klanges etc.). Auch die Klangvorstellung variierte über die Zeit hinweg stark. Viele dieser historischen Instrumente sind bis
heute erhalten, wodurch in Deutschland vielerorts nachempfunden werden kann, wie sich die Kirchenmusik in den letzten 600 Jahren entwickelt hat. Jede Orgel klingt daher einzigartig und ist
untrennbar mit dem Raum verbunden, in dem sie steht. Unsere Orgel vom königlich-bayerischen Hoforgelbaumeister Franz Borgias Maerz (1906) ist beispielsweise ein typisches Instrument der
süddeutschen Spätromantik mit einem vollen, kräftigen Klang, basierend auf zahlreichen 8'-Registern.
Laurent Wehrsdorf hat Charles Tournemire's Fantaisie-Choral über die gregorianischen Melodien "Veni Sancte Spiritus" und "Veni creator Spiritus" auf der Maerz-Orgel gespielt und aufgenommen. Das Werk gibt einen guten Klangeindruck der Orgel in Eschenlohe wieder. Mehr Infos
Hier sind alle Veranstaltungen in Eschenlohe im Rahmen des Aktionsjahres aufgelistet. Zudem wurden auch alle Auftritte von Kirchenmusiker Laurent Wehrsdorf in der näheren Umgebung hinzugefügt. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert.
--- keine weiteren Veranstaltungen ---
Stunde der Musik - Teil 1
26.12.2020, 19:00 - In dieser Andacht zu Weihnachten aus der St.-Nikolaus-Kirche Murnau waren verschiedene Weihnachtslieder, Improvisationen und Choralvorspiele zu hören. Zu Gast in der St.-Nikolaus-Kirche Murnau waren Arno Maczioch (Klarinette/Gesang) und Laurent Wehrsdorf (Orgel/Klavier) vom Musikduo "Aquila d'Oro".
Stunde der Musik - Teil 2
13.02.2021, 19:00 - Das Passionslied "O Haupt voll Blut und Wunden" war thematisches Zentrum dieser Soirée zur Fastenzeit und kam in verschiedenen historischen Versionen zur Aufführung. Die Werke sind an einen historischen Zeitstrahl gekoppelt, beginnend beim gregorianischen Choral und endend mit Werken des 20./21. Jahrhunderts. In der Christuskirche Murnau spielten Arno Maczioch (Klarinette/Gesang) und Laurent Wehrsdorf (Orgel/Klavier).
Prüfungskonzert
09.07.2021, 16:30 - Die Orgelprüfungen der Hochschule für Musik und Theater waren diesen Sommer wieder öffentlich. Laurent Wehrsdorf spielte seine Bachelor-Abschlussprüfung im Hauptfach Orgel (Klasse: Harald Feller). Die Dauer betrug gut 50 Minuten.
Programm:
"Fantasia Chromatica" (J. P. Sveelinck)
Partita "Sei gegrüßet, Jesu gütig" (J. S. Bach)
"Drei gregorianische Paraphrasen" (H. Feller)
"O Haupt voll Blut und Wunden/ Stabat mater" (F. Woyrsch)
Fantasie und Fuge "B-A-C-H" (F. Liszt)
Konzert zum 500. Todestag von Josquin Desprez
27.08.2021, 19:00 - Das Fagott-Duo "Fagotti Parlandi" gestaltete am 500. Todestag des franko-flämischen Komponisten Josquin Desprez zusammen mit Kirchenmusiker Laurent Wehrsdorf einen Konzertabend in der Pfarrkirche St. Clemens. Der schon zu Lebzeiten bekannte Komponist gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Renaissance.
Zu hören gab es Musik aus der Renaissance- und Barockzeit und der Klassik von Josquin Desprez, Georg Philip Telemann und Johann Baptist Vanhal.
Stunde der Musik - Teil 3
12.09.2021, 19:00 - Am 12.09. fand der deutsche Orgeltag 2021 statt. Daher spielte Laurent Wehrsdorf an diesem Tag in St. Clemens spielte ein Orgelkonzert auf der historischen, romantischen Maerz-Orgel. Das Instrument eignet sich besonders gut für Werke der deutschen und französischen Romantik. Dementsprechend war auch die Stückauswahl für das Konzert getroffen. Zu allen Werken steuerte Angelika Berchtold-Mayr zur Musik passende Psalmen, Texte und geistliche Impulse bei, die einen stimmigen Abend abrundeten.
Einen genaueren Bericht der gespielten Literatur finden Sie hier oder im Video. Das "digitale" Konzert wurde bereits vorher aufgenommen und zeitgleich mit dem Konzertbeginn als LiveStream veröffentlicht.
Mehr Infos zur ökumenischen Reihe "Stunde der Musik" in der Christuskirche, St.-Nikolaus- und St.-Clemens-Kirche
Ökumenischer Garmischer Orgelwanderweg
25.09.2021, 14:30 - Wilko Ossoba, Thomas Näbauer, Josef Schwarzenböck und Laurent Wehrsdorf spielten vor rund 80-100 Zuhörern in St. Anton, der Johanneskirche, der alten und neuen Pfarrkirche St. Martin in Garmisch. Zwischen den ca. 30-minütigen Konzerten wanderten die Zuhörer von Kirche zu Kirche, es gab auch Kleinigkeiten zum Essen. Die vorgeschriebenen Regeln wurden dabei beachtet.
Auf den verschiedenen Orgeln wurde vielfältige Musik aus 5 Jahrhunderten dargeboten. Den Beitrag von Kirchenmusiker Laurent Wehrsdorf auf der großen Schmid-Orgel in der neuen Pfarrkirche St. Martin können Sie hier anhören.
Geistliche Abendmusik zum 400. Todestag von Jan Pieterszoon Sweelinck
16.10.2021, 20:00 - Andreas Frey und Laurent Wehrsdorf gestalteten ein Konzert im Anschluss an die Abendmesse in St. Peter und Paul in Mittenwald, anlässlich des 400. Todestags des bedeutenden niederländischen Komponisten Jan Peterson Sveelinck. Gespielt wurden große Werke für Tasteninstrumente des Komponisten: 4 Toccaten, eine Echo-Fantasie, Mein junges Leben hat ein End', Pavana Lachrimae, Ballo del granduca und die Fantasia chromatica.
Adventliche Orgelmusik
07.12.2021, 19:00 - Laurent Wehrsdorf spielte eine konzertante Andacht auf der Steinmeyer-Orgel in der Christuskirche. Die Orgel, die mit ihrem schönen Klang und einer feinen Traktur überzeugt, steht zwar in einer eher kleinen Kirche. Das Setting eignet sich aber sehr gut für die gespielten Werke von Bach, Mozart, Mendelssohn und Sweelinck.