Augsburg, 30.07.2021 (pba). Das Bistum Augsburg hat auf seinem Weg zur angestrebten Klimaneutralität ab dem Jahr 2030 ein Etappenziel erreicht. Durch sozial-karitative Projekte in Indien konnten rund 24.000 Tonnen CO2-Ausstoß kompensiert werden. Das Bistum erhielt dafür ein Klimaschutzzertifikat des kirchlichen Kompensationsfonds „Klima-Kollekte“.
Der Bischöfliche Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella sieht das Bistum auf einem guten Weg. Dabei sei das Zertifikat der Klima-Kollekte „ein erster wichtiger Schritt hin zu diesem großen Ziel.“ Es freue ihn besonders, dass das christliche Gebot der tätigen Nächstenliebe hier mit dem Thema der Schöpfungsbewahrung verknüpft werden könne. Das Zertifikat sei nun „Ansporn und Motivation, unseren Weg hin zur Klimaneutralität weiter voranzutreiben.“
Grundlage für die damit zertifizierte Kompensation von insgesamt 23.994 Tonnen CO2-Emissionen waren die Klimaschutzprojekte „Energieeffiziente Kochstellen in Indien“ und „Erneuerbare Energien mit Biogas in Indien“ der Klima-Kollekte, für die das Bistum rund 305.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Dabei wurden Bauern in den Distrikten Kolar in Südindien und Visakhapatnam an der Ostküste anstelle der traditionellen Holzöfen effiziente Biogas- und ICS-Öfen zur Verfügung gestellt. Dadurch wird nicht nur die Entwaldung in den betroffenen Regionen verlangsamt, sondern es verringert sich auch die Gefahr von Hausbränden sowie die Menge an emittiertem Kohlenstoffdioxid.
Das Bistum Augsburg bemüht sich in verschiedenen Vorhaben und Arbeitsfeldern schon seit längerem, nachhaltig, umweltfreundlich und klimagerecht zu arbeiten. So wird bereits seit 2014 der Stromverbrauch für Diözese und Kirchenstiftungen zur Gänze durch heimische Wasserkraft abgedeckt. Zudem legte die Diözese vor mehreren Jahren ein Förderprogramm auf, in dessen Rahmen die energetische Sanierung von kirchlichen Gebäuden ebenso finanziell unterstützt wird wie die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien durch kirchliche Träger. Im vorigen Jahr wurde seitens der Diözese zudem zur Stärkung und Koordination dieser Bemühungen eine eigene Stabsstelle für den Klimaschutz eingerichtet.
Als Gesellschafter des 2011 gegründeten Berliner Kompensationsfonds Klima-Kollekte gGmbH fungieren unter anderem der Deutsche Caritasverband, die Evangelische Kirche in Deutschland, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung sowie das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Der Fonds ist spezialisiert auf den Ausgleich von Treibhausgasemissionen über Klimaschutzprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern, die darüber hinaus auch der Armutsbekämpfung vor Ort dienen.