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Wer war der heilige Clemens? - Teil 1

 

Geht man durch den alten Friedhof in die Pfarrkirche St. Clemens hinein, so fällt einem an der südlichen Außenseite ein Fresko auf: Über einer Sonnenuhr steht eine bärtige Figur im feierlichen Ornat. Darunter halten zwei Engel die Papstkrone und einen Anker. 

 

Betritt man den Kirchenraum, dann fällt der Blick des Besuchers auf zwei große Deckengemälde über dem Altar- und Gemeinderaum - auch hier befindet sich der Hl. Clemens im Mittelpunkt der Darstellung. 

 

 

 

Wer war der Hl. Clemens und warum wurde ihm hier am Alpenrand eine Kirche geweiht?

 

Eschenlohe liegt an einer alten Römerstraße, die von Italien nach Norden, nach Augsburg führte. Kirchen, die dem Hl. Clemens geweiht sind,  finden sich im Bistum Augsburg auch an anderen Orten in der Nähe ehemaliger Römerstraßen. 

 

Clemens Romanus wurde 50 n. Chr. in Rom geboren und starb 97 (oder 101) in Rom eines natürliche Todes oder - so die Legende - den Märtyrertod auf der Halbinsel Krim.
 Er wird zu den „Apostolischen Vätern“ gezählt, die noch eine persönliche Beziehung zu den Aposteln hatten. Er gehört zu den frühen christlichen Autoren, die in den ersten beiden Jahrhunderten wichtige christliche Schriften verfassten. Clemens ist einer der ersten Nachfolger des Apostels Petrus nach Linus und Anaklet. Für die Amtszeit dieser frühen Päpste gibt es allerdings keine exakten Daten. So ist auch über sein Leben wenig bekannt. Vermutlich war er sehr gebildet und hatte vielleicht sogar enge Verbindungen zur kaiserlichen Familie in Rom. 

 

 

 

Ab dem 4. Jahrhundert, also lange nach dem Tod des Hl. Clemens, entstand die Legende von seinem Märtyrertod auf der Halbinsel Krim. 

 

 

 

In der Eschenloher Pfarrkirche hat der Maler Johann Jakob Zeiler aus Reute um 1765 auf dem Deckenfresko über dem Altar das „Quellwunder“ dargestellt: Clemens war unter Kaiser Trajan zur Zwangsarbeit in die Steinbrüche auf der Insel Krim verbannt worden. Durch sein Gebet erwirkte er für die anderen christlichen Mitgefangenen dieses Wasserwunder: Unter dem Fuß des göttlichen Lammes fließt das Wasser in drei Strömen über die Felsen herab. Sie sind ein Symbol für die Flüsse im Paradies. Durstig fangen die Mitgefangenen rechts das Wasser mit Gefäßen auf. Links sieht man die Steinbrucharbeiter bei ihrer anstrengenden Arbeit.

 

 

 

Das Attribut des Ankers, wie er auf der Sonnenuhr am Eingang zu sehen ist, deutet auf den Märtyrertod des Hl. Clemens hin: Er wurde mit einem Anker im Schwarzen Meer versenkt. Christen fanden später dort im Meer einen Steinsarg mit seinem Leib, daneben lag der Anker. 

 

Die Reliquien dieses frühchristlichen Märtyrers ruhen in der Kirche San Clemente in Rom. Er wurde zum Patron der Seeleute, Steinmetze und Marmorarbeiter und bei Sturm- und Wassergefahren angerufen.  

 













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