Thesenanschlag von Maria 2.0

 

In den vergangenen Tagen wurden in zahlreichen deutschen Bistümern und Pfarreien die Thesen der Organisation Maria 2.0 an die Türen der Kirchen geschlagen. Auch in Murnau gibt es diese Gruppe, die jedoch auf den Thesenanschlag verzichtet hat. Aufgrund der alten Türen, die leicht beschädigt werden können und deren Reparatur teuer wäre, würden wir bitten - falls es noch zum Thesenanschlag kommt .- diesen an die dafür vorgesehenen Pinnwände in oder vor der Kirche zu hängen.

 

Dies sind die Thesen, die die Bewegung für lebendige Kirchen fordert:

 

An alle Menschen, die guten Willens sind!

 

 

 

1. #gerecht – gleiche Würde – gleiche Rechte

 

In unserer Kirche haben alle Menschen Zugang zu allen Ämtern. Denn Menschenrechte und Grundgesetz garantieren allen Menschen gleiche Rechte – nur die katholische Kirche ignoriert das. Mannsein begründet heute Sonderrechte in der Kirche.

 

 

 

2. #partizipativ – gemeinsame Verantwortung

 

In unserer Kirche haben alle teil am Sendungsauftrag; Macht wird geteilt. Denn der Klerikalismus ist heute eines der Grundprobleme der katholischen Kirche und fördert den Machtmissbrauch mit all seinen menschenunwürdigen Facetten.

 

 

 

3. #glaubwürdig – respektvoller Umgang und Transparenz

 

In unserer Kirche werden Taten sexualisierter Gewalt umfassend aufgeklärt und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen. Ursachen werden konsequent bekämpft. Denn viel zu lange schon ist die katholische Kirche ein Tatort sexueller Gewalt. Kirchliche Machthaber halten immer noch Informationen zu solchen Gewaltverbrechen unter Verschluss und stehlen sich aus der Verantwortung.

 

 

 

4. #bunt – leben in gelingenden Beziehungen

 

Unsere Kirche zeigt eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft. Denn die offiziell gelehrte Sexualmoral ist lebensfremd und diskriminierend. Sie orientiert sich nicht am christlichen Menschenbild und wird von der Mehrheit der Gläubigen nicht mehr ernst genommen.

 

 

 

5. #lebensnah – ohne Pflichtzölibat

 

In unserer Kirche ist die zölibatäre Lebensform keine Voraussetzung für die Ausübung eines Weiheamtes. Denn die Zölibatsverpflichtung hindert Menschen daran, ihrer Berufung

 

zu folgen. Wer diese Pflicht nicht einhalten kann, lebt oft hinter Scheinfassaden und wird in existentielle Krisen gestürzt.

 

 

 

6. #verantwortungsvoll – nachhaltiges Wirtschaften

 

Unsere Kirche wirtschaftet nach christlichen Prinzipien. Sie ist Verwalterin des ihr anvertrauten Vermögens; es gehört ihr nicht. Denn Prunk, dubiose Finanztransaktionen und persönliche Bereicherung kirchlicher Entscheidungsträger haben das Vertrauen in die Kirche tiefgreifend erschüttert und schwinden lassen.

 

 

 

7. #relevant – für Menschen, Gesellschaft und Umwelt.

 

Unser Auftrag ist die Botschaft Jesu Christi. Wir handeln danach und stellen uns dem gesellschaftlichen Diskurs. Denn die Kirchenleitung hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Sie schafft es nicht, sich überzeugend Gehör zu verschaffen und sich im Sinne des Evangeliums für eine gerechte Welt einzusetzen.